Crowd-Investoren sprechen über Ihre Investmenterfahrungen bei Dagobertinvest. Der User
Niccos betont mit einem ironischen Unterton, dass es ihm eine Ehre ist, als "vielfach Dagobert-Geschädigter eine ehrliche, objektive, auf wirklichen Erfahrungswerten beruhende Beurteilung abgeben zu dürfen":
Stefan Loipfinger: Wie haben Sie von Crowdinvesting erfahren?
Niccos: Google-Suche 2019 nach einer annehmbaren Rendite
Loipfinger: Warum haben Sie sich für Crowdinvesting in Immobilien entschieden?
Niccos: Aufgrund der damals hohen Renditeerwartung und die Schaffung von Wohnraum für die Allgemeinheit.
Im nachhinein einer meiner größten Fehler im Leben.
Loipfinger: Hochverzinste Investmentformen bringen natürlich gewisse Risiken mit sich. Wie gehen Sie mit den Risiken um?
Niccos: Durch breite Streuung dachte ich, das Risiko zu minimieren. Leider sind zwischenzeitlich 80 % meiner Investments "in Betreibung" (Dagobert-Sprech) oder kurz davor. Oder anders gesagt: Die Insolvenzen fallen wie die Fliegen vom Himmel. Also kann man selbst mit einer guten und breiten Streuung nur Verluste machen.
Loipfinger: Welchen Ratschalg haben Sie für Neuinvestoren von Schwarmfinanzierungen allgemein und für solche bei dagobertinvest im Speziellen?
Niccos: Ich kann keinem mehr ehrlichen Gewissens raten, bei Dagobert zu investieren. Crowdinvesting birgt extrem hohe Risiken, die mit keiner noch so hohen Rendite zu rechtfertigen sind. Bei Problemen oder Zahlungsrückständen wird man von Dagobert gnadenlos im Stich gelassen. Standardfloskeln in den Emails speisen den Anleger ab und verärgern ihn zusätzlich.
Loipfinger: Was macht dagobertinvest Ihrer Meinung nach gut?
Niccos: Nichts
Loipfinger: Was sollte dagobertinvest Ihrer Ansicht nach verbessern?
Niccos: Rundum alles. Die Kommunikation, eine vollumfassende Prüfung der Emittenten (Plausibilität der Projekte, Vorgeschichte der Emittenten - schon Insolvenzen verschuldet?), Fristsetzungen einführen, rigideres Vorgehen bei Zahlungsverzug und kein Zuwarten wie es jetzt der Fall ist, Vertragsbedingungen extrem anlegerschädlich, keine Handhabe bei Emittentenmissbrauch der Verträge außer Bucheinsicht, Hinweise der Anleger auf Emittentenbetrug (Zweckentfremdung der Mittel) Ernst nehmen und nicht lapidar abkanzeln (wir stehen mir dem Emittenten in Kontakt usw.) u.v.a.m. Ich sehe keinen Punkt mehr, den Dagobert wirklich gut umsetzt. Seit Anfang 2021 hatte ich kein Projekt mehr, das fristgemäß oder mit Verzug im Rahmen der Zugeständnisse zurückgezahlt wurde. Stattdessen hagelte es Insolvenzen ohne Ende. Und das
wird sich fortsetzen!
Loipfinger: Herzlichen Dank für das ehrliche und nicht durch irgendwelche Incentives unterstützte Interview!
